Info-Abend in St. Marien zu Lübeck: "Sieben Türme wollen wir retten!"

Dieser Abend war für die sieben Türme: Am 22. Mai sind Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik, Marketing und Gesellschaft auf Einladung des Kirchenkreises in St. Marien zusammengekommen. Das Ziel: den dringenden Sanierungsbedarf insbesondere bei St. Marien und dem Dom zu Lübeck aufzuzeigen und über die in Gründung befindliche Stiftung 7Türme+ zu informieren.

Bürgermeister Jan Lindenau: “Große Gemeinschaftsaufgabe”

Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau, der seit vielen Jahren auch als Schirmherr der Kampagne “Sieben Türme will ich sehen” persönlich mit anpackt, warb mit starken Worten dafür, sich für den Erhalt der fünf Altstadtkirchen einzubringen. “Die Frage ist nicht, ob wir es schaffen, sondern wie wir es schaffen.” Die Millionenbeträge, die für erforderliche Sanierungen notwendig seien, würden ihn nicht abschrecken. Im Gegenteil: So eine Aufgabe könne in einer großen Gemeinschaft auch Spaß machen. Lindenau sicherte zu, dass sich die Hansestadt auch für 7Türme+ engagieren werde – "auf dass es eine ganz ganz große Stiftung wird, mindestens so groß wie die sieben Türme.”

Staatssekretär Wendt: Sinnbild für Stabilität, Trost und Zuversicht

Guido Wendt, Staatssekretär im Kieler Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, hob hervor, wie herausragend  – in jedweder Hinsicht – die Altstadtkirchen seien. “Sie stehen nicht nur für Lübeck, sondern für ganz Schleswig-Holstein.”

Selbst wenn gemeindliche Arbeit heutzutage vorwiegend außerhalb der Kirchen stattfinde, hätten die Gebäude in stetig unruhiger werdenden Zeiten eine signifikante Bedeutung, stünden für Stabilität, Trost und Zuversicht. Auch im Namen der Landesregierung sicherte Wendt Unterstützung zu. “Es wird gelingen, die sieben Türme zu retten, wenn alle gemeinsam anpacken und das für sie mögliche mit dazutun.”

Pröpstin Kallies: Kirchen sind kulturelles Erbe aller

Lübecks Pröpstin Petra Kallies betonte die kulturelle Bedeutung der fünf Altstadtkirchen. Es müsse eine neue Verantwortungsgemeinschaft von Staat, Kirchen und Gesellschaft zur Erhaltung dieser wichtigen Gebäude geben: “Kirchenbauten sind eben nicht nur sakrale Orte, sondern ebenso ‘Räume der Kunst und des Handwerks sowie Orte der Musik’ und damit kulturelles Erbe aller”, sagte sie. .Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen und finanzieller Engpässe seien christliche Gemeinschaften zunehmend nicht mehr in der Lage, die Kirchen zu erhalten, weshalb Stiftungen gebraucht werden. Allein für die fünf Lübecker Altstadtkirchen werden jährlich 1,5 Millionen Euro benötigt. Der Kirchenkreis und die Innenstadtgemeinden gründen deshalb mit verschiedenen Partnern die Stiftung 7Türme+, die von Joachim Gauck unterstützt wird.