Mehrere Kriege, handwerkliche Fehler in seiner Baugeschichte sowie Witterungseinflüsse haben deutliche Spuren am mehr als 750 Jahre alten Dom hinterlassen: Die Außenschale bröckelt gefährlich, Turmanker sind korrodiert und drohen herauszufallen, was die Turmstabilität schwächt.
Die ab 2018 ausgeführten Untersuchungen an den beiden jeweils 114 Meter hohen Zwillingstürmen offenbarten:
Tiefe Risse mit einer Gesamtlänge von rund 1.500 Metern und feine Haarrisse mit einer Länge von 800 Metern. Immer wieder fallen Backsteine aus dem Mauerwerk heraus, weshalb die Türme mit Gerüsten, Netzen und Zäunen gesichert werden müssen. Umfangreiche Vorabuntersuchungen haben gezeigt, dass dringend gehandelt werden muss.
Eine dreijährige Untersuchung hat die Schäden am Gebäude offenbart. Schon konnte ein beträchtlicher Teil der veranschlagten Gesamtkosten durch bewillige Mittel des Bundes, verschiedener Stiftungen sowie dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg aufgebracht werden, dennoch klafft bei den vielfältigen, geplanten Maßnahmen eine Finanzierungslücke. Die Maßnahmen umfassen:
Bauabschnitt | Inhalt | Geplante Dauer | Kosten |
1 | Realisierung Bauabschnitt 1 ■ Einrichtung Baustelle ■ Süderturm, Wand Süd ■ Süderturm, Ecke Wand Südwest | Ca. 1,5 Jahre | 3.710.375 € |
2 | Realisierung Bauabschnitt 2 ■ Süderturm, Wand Ost ■ Süderturm, Ecke Wand Südost ■ Gewölbe zwischen den Türmen und 1. Joch | Ca. 1 Jahr | 3.108.875 € |
3 | Realisierung Bauabschnitt 3 ■ Süderturm, Wand West ■ Süderturm, Ecke Wand Nordwest | Ca. 1 Jahr | 3.044.875 € |
4 | Realisierung Bauabschnitt 4 ■ Süderturm, Wand Nord ■ Süderturm, Ecke Wand Nordost ■ Giebelwand West zwischen den Türmen | Ca. 1,5 Jahre | 3.226.875 € |
Gesamt | Ca. 5 Jahre | 13.091.000 € |
2024 bis 2033
23 Millionen
1,31 Millionen Euro
Der Lübecker Dom zählt zu den ältesten Baudenkmalen der Hansestadt. 1173 wurde mit dem Bau der dreischiffigen Pfeilerbasilika begonnen; 1230 konnte der Bau beendet werden.
Mit seiner Weihe im Jahr 1247 war der Dom zu Lübeck einer der ersten großen Backsteinbauten im Norden; noch heute zählt er zu den längsten Kirchengebäuden Deutschlands.