1. Was verbindet Sie persönlich mit Lübeck und den 7 Türmen?
Lübeck habe ich während der Nationalen Maritimen Konferenz im Jahr 2003 als damaliger Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium erstmals kennen gelernt und war beeindruckt. Wegen einer glücklichen beruflichen Entscheidung meiner Frau Silke lebe ich seit 2017 mit meiner Familie in der Hansestadt. Wir fühlen uns sehr wohl und zu Hause. Die 7 Türme sind für mich so etwas wie die Befeuerung in den Heimathafen und wenn ich in den fünf Welterbe Kirchen sitze, erlebe ich zugleich eine lange bewegte Geschichte und lerne daraus für das Heute und die Zukunft. Und wenn ich dort eines der vorzüglichen Konzerte höre, trägt es mich wunderbar tief und weit weg. Gerne will ich mithelfen, solche Erfahrungen auch für künftige Generationen zu ermöglichen und diesen Schatz für die Welt zu erhalten.
2. Welche Ihrer beruflichen Erfahrungen bringen Sie in die Stiftungsarbeit ein?
Aus meinen 13 Jahren als Staatssekretär in Landes- und Bundesministerien, meiner Zeit als Senator für Wirtschaft und Häfen in Bremen sowie über ein Jahrzehnt als Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder bringe ich vor allem Erfahrung in der Koordination komplexer Projekte, im Aufbau von Netzwerken und in der strategischen Führung mit. Diese Expertise konnte ich bereits für den Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg in der Gründungsphase der Stiftung 7Türme+ einbringen. Auch meine Tätigkeit als Stiftungsratsvorsitzender der Joachim-Ringelnatz-Stiftung in Cuxhaven hilft mir, die Arbeit für das Lübecker Welterbe mitzugestalten.
3. Was möchten Sie als Stiftungsratsvorsitzender erreichen?
Das kulturelle Erbe der 7 Türme soll nicht nur als Welterbe erhalten, sondern ein lebendiger Ort für Kunst, Musik, Wissenschaft, Ausstellungen und Begegnungen sein und bleiben. Das ist eine gewaltige Aufgabe, für die wir ein starkes Team brauchen, das mit seinen unterschiedlichen Erfahrungen und Netzwerken die Basis für eine nachhaltige Finanzierung schaffen kann. Dazu müssen wir für eine weitreichende Sichtbarkeit und Strahlkraft der Stiftung sorgen und noch mehr Menschen in Lübeck und darüber hinaus für die Welterbe Türme und Kirchen zu begeistern. Dabei ist das Engagement der Lübeckerinnen und Lübecker selbst eine unverzichtbare Voraussetzung. Denn jeden, den wir außerhalb ansprechen fragt immer auch, was macht Lübeck denn selbst für seinen Welterbe Schatz.
4. Was beeindruckt Sie besonders an der bisherigen Arbeit rund um die 7 Türme?
Mich beeindruckt das große Engagement, mit dem sich Menschen auf ganz unterschiedlichen Ebenen für die sieben Türme und die fünf Altstadtkirchen einsetzen. Es ist ein starkes Zeichen, wie sehr das Welterbe Lübecks im Bewusstsein der Stadtgesellschaft verankert ist. Ich freue mich, Teil dieses Kreises von Menschen zu sein, die sich mit viel Herzblut für die 7 Türme einsetzen.
5. Ihr Lieblings-Moment oder -Blick auf die Türme?
Ein besonders schöner Moment ist für mich der Blick auf die Türme im Abendlicht, wenn sie die Silhouette Lübecks prägen. Ebenso genieße ich die besondere Atmosphäre bei Konzerten in den Kirchen, wenn Raum, Musik und Gemeinschaft in einzigartiger Weise zusammenwirken.
1. Was verbindet Sie persönlich mit Lübeck und den 7 Türmen?
Ab 2025 wirke ich als Pastor im Ehrenamt an St. Marien – dem Flaggschiff der Backsteingotik und einer der bedeutendsten Kirchen der 7 Türme. Als Rechtsanwalt bin ich seit vielen Jahren eng mit der norddeutschen Kirchenlandschaft verbunden. Die Verbindung von geistlichem Amt und kulturellem Erbe, wie sie sich in den Lübecker Kirchen manifestiert, entspricht meinem Verständnis von lebendiger Tradition.
2. Welche Ihrer beruflichen Erfahrungen bringen Sie in die Stiftungsarbeit ein?
Als Partner der Curacon Rechtsanwaltsgesellschaft berate ich staatliche und kirchliche Einrichtungen sowie Unternehmen und Stiftungen. Zudem bin ich Professor für Öffentliches Recht an der Universität Halle-Wittenberg. Diese Kombination aus Praxis und Wissenschaft ist gerade für die komplexe Konstellation von Kirche, Staat und Zivilgesellschaft wertvoll.
3. Was möchten Sie als stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender erreichen?
Die Aufgabe ist groß, aber mit der Stiftung haben wir das richtige Instrument, um Kräfte zu bündeln. Jetzt gilt es, diese Dynamik zu nutzen. Konkret bedeutet das für mich: die langfristige Finanzierung der 7 Türme zu sichern, die Zusammenarbeit mit Stadt und Zivilgesellschaft zu stärken und die Türme als kulturelle und spirituelle Mitte Lübecks noch sichtbarer zu machen.
4. Was beeindruckt Sie besonders an der bisherigen Arbeit rund um die 7 Türme?
Mich beeindruckt, mit welcher Leidenschaft Haupt- und Ehrenamtliche seit Jahren für den Erhalt und die Lebendigkeit der 7 Türme arbeiten. Dieses Engagement zeigt, dass kirchliches Erbe weit über die Gemeinde hinaus Bedeutung hat und die ganze Stadtgesellschaft prägt.
5. Ihr Lieblings-Moment oder -Blick auf die Türme?
Am Vorabend von Pfingsten war ich im Nordturm von St. Marien als dort mit dem großen Festgeläut der Pfingstsonntag eingeläutet wurde. Man kann hier den lebendigen Puls eines altehrwürdigen Gemäuers spüren, das von den Bauleuten mit großer Hingabe errichtet wurde und dessen Pflege uns nun obliegt.
Johannes Unger, 1. von links, ist seit 2009 Organist der Marienkirche und seit 2022 Domorganist in Lübeck. Nach Studien in Leipzig und Kopenhagen und dem Gewinn mehrerer internationaler Orgelwettbewerbe war er von 2003 bis 2009 Assistenzorganist an der Leipziger Thomaskirche. Er lehrt an der Musikhochschule Lübeck, ist Mitglied im Beirat der Internationalen Dieterich Buxtehude-Gesellschaft und konzertiert weltweit.
“Die Stiftung 7Türme+ ist Resultat einer Überzeugung unserer Gesellschaft, dass die Bewahrung dieser wunderbaren Gotteshäuser für uns und nachfolgende Generationen von elementarer Bedeutung ist. Für die Idee einer Stiftung und für das Engagement bin ich allen Beteiligten dankbar und aus der Überzeugung heraus engagiere ich mich sehr gern im Stiftungsrat!”
Dr. Benjamin Hanke, 1. von rechts, leitet seit Juli 2024 das Referat für Kulturentwicklung und Religionsangelegenheiten im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein. Vor der Beschäftigung beim Land war er u.a. bei der Deutschen UNESCO-Kommission und beim Projektträger des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt tätig.
“Das Land Schleswig-Holstein, das ich im Stiftungsrat vertrete, beteiligt sich an der Stiftung 7Türme+ in seiner Verantwortung für das UNESCO-Welterbe des mittelalterlichen Stadtkerns der Hansestadt Lübeck.”